Diese Tour führt in die historischen Städte und pittoresken Bilderbuchdörfer der Cotswolds im Südwesten Englands: Hier kann man atemberaubende Landschaften genießen, durch Antiquitätengeschäfte stöbern, einen der schönsten Paläste in England besuchen und historisch Interessantes über die britische Arts & Crafts Bewegung erfahren.
Unterkunft
The Lygon Arms im idyllischen Cotswold-Dorf Broadway datiert zurück ins 14. Jahrhundert und wurde erst vor Kurzem einer millionenschweren Renovierung unterzogen. Zusätzlich zu 86 Gästezimmern und einem luxuriösen Spa-Bereich, begeistern jetzt zwei neue Restaurants, ein designiertes Zimmer für den Afternoon Tea sowie ein Innenhof für die Sommermonate im Freien.
Das Kings Hotel in Chipping Campden verfügt über 14 Zimmer sowie fünf Cottage-Suiten mit spektakulärem und vielseitigem Interieur. In dem kleinen Boutiquehotel gibt es außerdem eine Bar sowie ein Restaurant für moderne, britische Küche.
Eine preisgünstige und trotzdem beeindruckende Übernachtungsalternative bietet die Royal Agricultural University am Stadtrand von Cirencester. Auf dem herrlichen Universitätsgelände können das ganze Jahr über Doppel-, Zweibett- sowie Einzelzimmern mit eigenem Bad gebucht werden.
Tag 1: Cheltenham
Der elegante Kurort Cheltenham aus dem 18. Jahrhundert ist ein idealer Ausgangspunkt für die malerische Region Cotswolds. Mit dem Zug erreicht man die wohl am besten erhaltene Stadt der Regency-Zeit in etwa zwei Stunden aus London (man kann entweder 40 Minuten in nördlicher Richtung über die Stadt Birmingham anreisen, oder in gleicher Zeit gen Süden via Bristol)
Wer mehr über die Geschichte Cheltenhams erfahren möchte, besucht hier die Wilson Museum and Art Gallery oder das Holst Birthplace Museum: In dem Regency-Reihenhaus wurde der wohl berühmteste Sohn der Stadt 1874 geboren. Der renommierte britische Komponist Gustav Holst gelangte mit seinem Werk The Planets zu Weltruhm. Heute gibt das Museum faszinierende Einblicke in sein Werk, genauso wie in das alltägliche Leben Großbritanniens im späten 19. Jahrhundert.
Das ganze Jahr über finden weltberühmte Sportveranstaltungen und Festivals statt - Cheltenhams umfangreicher Eventkalender reicht von Pferderennen, über literarische und wissenschaftliche Veranstaltungen, bis hin zu Jazzfestivals. Ein besonderes Highlight bildet das Cheltenham Gold Cup Festival, der Höhepunkt des nationalen Pferderennsports. Am Gold Cup-Tag kommen rund 67.000 Besucher in die Stadt. Auch als Shopping-Ziel hat Cheltenham einiges zu bieten: Entlang der High Street und Promenade warten viele kleine Boutiquen, Antiquitätenhändler und Lifestyle-Läden. Das renommierte britische Kaufhaus John Lewis eröffnet noch in diesem Jahr eine Filiale, was Cheltenhams Attraktivität als Shopping-Destination weiter steigern wird.
Kulinarisch hat Cheltenham eine große Auswahl an preisgekrönten Restaurants zu bieten: Das Angebot reicht vom kürzlich eröffneten japanischen Restaurant Koj bis hin zu ausgezeichneter Gourmetküche im Le Champignon Sauvage mit zwei Michelin-Sternen. Für einen ersten Überblick über die Gastro-Szene der Stadt empfiehlt sich eine Foodie Tour oder eine Brauereiführung.
Seit diesem Frühjahr kann man aus Cheltenham auch mit dem historischen Dampfzug weiterreisen. Das erste Mal seit einem halben Jahrhundert nimmt die Gloucestershire Warwickshire Steam Railway die 15 Meilen lange Zugstrecke zwischen dem hübschen Cotswolds Dorf Broadway und der Station Cheltenham Racecourse wieder auf. Weitere Haltestellen gibt es in den Dörfern Toddington, Abbey Halt, Winchcombe und Gotherington.
Tag 2: Broadway, Chipping Campden sowie die Arts & Crafts Bewegung
Schon der Ortsname Broadway suggeriert eine breite Hauptstraße mit vielen kleinen Geschäften, Restaurants und Antiquitätenläden. Vom Broadway Tower, der höchstgelegenen Burg in der Region Cotswolds, genießt man weitreichenden Ausblick. Wer morgens kommt, kann im Turmcafé frühstücken. Später genießt man hier die Mittagskarte und den traditionellen Nachmittagstee. Der Turm liegt zudem am beliebten Rundweg Cotswold Way und bietet sich als Ausgangspunkt für einen gemütlichen Spaziergang oder eine sportliche Wanderung an. Nicht verpassen sollte man in Broadway auch einen Besuch im Gordon Russell Design Museum: Das Haus stellt Leben und Werk des gleichnamigen Designpioniers vor, der als Schlüsselfigur der britischen Arts & Crafts Bewegung gilt.
In westlicher Richtung geht es mit dem Auto in etwa 15 Minuten nach Chipping Campden. Das historisch wichtigste Städtchen der Cotswolds gilt als „Kronjuwel“ der Region und begeistert mit bestens erhaltenen Bauwerken. Die ältesten Gebäude der Stadt, Grevel House sowie die Woolstaplers Hall, datieren zurück bis ins 14. Jahrhundert. Der Ort florierte einst als Zentrum der Wollindustrie, die St James-Kirche zählt zu den schönsten Wollkirchen der Region. Im Laufe der Jahrhunderte blieb Chipping Campden ein Mekka für Kunst und Kunsthandwerk, was sich in den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt widerspiegelt: Das entzückend kleine Museum Court Barn etwa feierte letztes Jahr sein 10-jähriges Bestehen und widmet sich den Themen Kunsthandwerk und Design. In der historischen Seidenfabrik befindet sich heute die örtliche Handwerksgilde: Lokale Künstler und Kunsthandwerker stellen dort in der Gallery At The Guild ihre Arbeiten aus. In der ehemaligen Seidenmühle hat auch der britische Geschirrdesigner Robert Welch seine Heimat: 1955 gründete er hier in einem winzigen Raum sein heute international bekanntes Geschirrimperium. Vor Ort kann man im Robert Welch-Studio Shop die aktuelle Kollektion bewundern oder durch das Design-Archiv stöbern.
Tag 3: Die fünf Täler und Severn Vale
Die Stadt Stroud liegt mit Bahn oder Auto etwa 35 Minuten südlich von Cheltenham am geographischen Treffpunkt mehrerer Täler (bekannt als „Fünf Täler“). In den ruhigen und versteckten Tälern leben zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker, die der Stadt ihr ganz eigenes alternativ-künstlerisches Ambiente verleihen. Stroud gilt heute als Zentrum für zeitgenössische Kunst und bietet einen interessanten Mix aus kleinen Lädchen, Cafés und Kunstgalerien, die allesamt zu entdecken lohnen. Jeden Samstagmorgen füllen sich hier die Straßen bei einem der besten Bauernmärkte des Landes mit köstlichen Produkten aus der Region – ideal etwa, um für ein Picknick einzukaufen. Auch das hübsche Museum In The Park sollte man gesehen haben. Wen die Geschichte der Wollmühlen interessiert, der spaziert entlang des Treidelpfads der Kanalstraßen der Cotswold Canals.
Von hier aus geht es weiter nach Painswick. Die Stadt liegt auf einem Hügel und begeistert mit hübschen Straßen und einem wirklich spektakulären Friedhof. Auch eine schöne Gartenanlage gibt es hier, den Painswick Rococo Garden.
Der Nachmittag gehört dem herrlichen Severn Vale. Geschichtsinteressierte finden in der Stadt Berkeley das prachtvolle Berkeley Castle aus dem 12. Jahrhundert sowie das faszinierende Haus von Dr Jenner. Der Mediziner aus dem 18. Jahrhundert gilt durch seine wissenschaftlichen Arbeiten über Immunologie als Pionier der Pockenimpfung. Tierliebhaber bevorzugen stattdessen das WWT Slimbridge Wetland Centre oder den Cattle Country Adventure Farm Park.
Tag 4: Die östlichen Cotswolds
Das Paradebeispiel einer typischen Cotswold-Stadt heißt Burford und hat eine Menge zu bieten. Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt, um die östlichen Cotswolds zu erkunden. Nach einer halben Autostunde Richtung Osten gelangt man in die prächtige georgianische Stadt Woodstock, besser bekannt auch als Tor zu Blenheim Palace. Der Geburtsort von Sir Winston Churchill gilt als Meisterwerk der barocken Architektur des 18. Jahrhunderts und beherbergt einige der schönsten Antiquitäten in ganz Europa. Der 2.000 Hektar große Park wurde vom berühmten Landschaftsarchitekten Capability Brown gestaltet und verfügt über Formgärten, einen See, ein Schmetterlingshaus sowie ein riesiges Heckenlabyrinth.
Die Ortschaften Fairford und Lechlade liegen direkt am Fluss und eignen sich hervorragend für einen Zwischenstopp zum Lunch oder einen gemütlichen Spaziergang am Wasser. Empfehlenswert ist auch der Cotswold Water Park mit 150 Seen auf über 100 Quadratkilometern Gesamtfläche. Hier kann man Kajakfahren und Rudern. Wer es etwas ruhiger mag, beobachtet Vögel. Auch ein ausgezeichnetes Café gibt es hier.
Die Tagestour endet im Dorf Bampton, einem der Haupt-Drehorte der britischen TV-Serie Downton Abbey.
Tag 5: Das Venedig der Cotswolds und Sudeley Castle
Wegen der hübschen kleinen Brücken über dem sanft fließenden Fluss bezeichnet man Bourton-on-the-Water gerne auch als das "Venedig der Cotswolds". Zu bestimmten Zeiten des Jahres geht es im Fluss recht ungewöhnlich zu: Seit über 100 Jahren trägt etwa die lokale Fußballmannschaft im August eine Partie Fußball im Fluss aus und zur Weihnachtszeit steht ein Weihnachtsbaum im Wasser. Außerdem lohnt ein Besuch im Model Village: Ein Miniaturmodell von einem Dorf aus Cotswold-Stein, erbaut im Maßstab 1:9. 2017 feierte diese Miniaturattraktion bereits sein 80-jähriges Bestehen.
Nach weiteren zehn Autominuten in nördlicher Richtung, gelangt man ins nahe gelegene Stow-on-the-Wold, eine typische Cotswold-Stadt mit kleinen Geschäften, Antiquitäten-Hotspots, gemütlichen Cafés und Gasthöfen – alle erbaut aus dem ortstypischem Stein.
In westlicher Richtung erreicht man nach etwa 30 Minuten das Städtchen Winchcombe, das auch als „verborgenes Juwel“ der Cotswolds gilt. Neben einer guten Auswahl an Geschäften und hübschen Cottages sollte man unbedingt auch Sudeley Castle mit seinen herrlichen Gärten gesehen haben. Das Schloss beherbergt mehr als 1.000 Jahre königliche Geschichte und ist eng mit dem Leben zweier berühmter Ehefrauen von Heinrich VIII. verbunden, Anne Boleyn und Katherine Parr.
ANREISE: Die Cotswolds liegen im Südwesten Englands, 2 Stunden westlich von London mit dem Zug.