Carbis Bay in Cornwall, ganz im Südwesten von Großbritannien ist der Gastgeber des nächsten G7-Gipfels vom 11. – 13. Juni 2021. Ein bisschen neidisch kann man da schon werden, denn die Staats- und RegierungschefInnen der G7-Staaten tagen in einer der landschaftlich spektakulärsten Region Großbritanniens. Carbis Bay liegt hoch über den steilen Klippen und blickt auf das Meer und die herrlichen, fast karibisch anmutenden Sandstrände.
Die weitläufige Strandbucht von Carbis Bay ist etwa 1,5 Kilometer lang und wird durch die dicht bewachsenen Hänge zu beiden Seiten vom Wind geschützt. Der hellsandige Strand fällt sehr flach ab und ist bei Familien sehr beliebt. Vor allem bei Ebbe, wenn das Meer die riesige helle Sandfläche freigibt, eignet sich die Bucht für ausgiebige Strandspaziergänge. Das begrenzte Parkplatzangebot sorgt dafür, dass sich der Besucherandrang in Grenzen hält.
Das luxuriöse Carbis Bay Hotel liegt direkt am Strand in einem tropischen Garten und bietet traumhafte Zimmer und Suiten mit Meerblick, ein Strandrestaurant, einen Pool und ein großes Spa. Selbst von den Tagungsräumen aus hat man einen atemberaubenden Blick über die Bucht. Auch im nahegelegenen Tregenna Castle Hotel, das direkt aus einem Pilcher-Film stammen könnte, sind Teilnehmer des G7-Gipfels untergebracht.
Vermutlich werden die G7-GipfelteilnehmerInnen kaum Zeit haben, die atemberaubende Umgebung zu genießen. Dabei gäbe es in direkter Nähe so viel zu entdecken.
In Carbis Bay geht normalerweise recht beschaulich zu. Ganze 3.500 Einwohner zählt der Küstenort zusammen mit dem benachbarten Lelant – wo übrigens Rosamunde Pilcher geboren wurde. Auch wenn der Nachbarort St. Ives zu den meistbesuchten Orten in Cornwall zählt und die Küste eine beliebte Urlaubsdestination ist, findet man noch manch unbekannte Ecke, in der man die Schönheit der Region in aller Ruhe genießen kann.
Das Künstlerstädtchen St. Ives
Weit mehr Trubel als in Carbis Bay herrscht im nur zwei Kilometer entfernten Künstlerstädtchen St. Ives. Umgeben von traumhaften Stränden und dem in allen Blau- und Türkistönen schimmernden Meer finden Besucher hier eine einzigartige Atmosphäre zwischen Kunstgalerien, Shops, Cafés und Restaurants. Die herrlichen Sandstrände sind bei Surfern und Badegästen gleichermaßen beliebt. In den schmalen Gassen des schmucken Städtchens drängen sich die Besuchermassen vor allem in den Sommermonaten - und doch findet man immer wieder ruhige und beschauliche Ecken.
Keinesfalls sollte man sich einen Besuch im Barbara Hepworth Museum entgehen lassen. Der entzückende versteckte Garten inmitten der Altstadt wurde einst von der Bildhauerin persönlich angelegt und beherbergt einige ihrer wunderbaren Kunstwerke. Nur wenige Minuten entfernt befindet sich das Tate St. Ives, direkt am Porthmeor Beach. Die Kunstgalerie zeigt Werke von lokalen und internationalen Künstlern und es lohnt sich, eine Pause im hauseigenen Café einzulegen – von dort hat man einen fantastischen Blick über die Stadt und die Strände rundum.

Fahrt zur Südwestspitze Cornwalls
Purer Genuss ist die knapp 36 Kilometer lange Fahrt von St. Ives nach Süden. Eine der landschaftlich schönsten Straßen Cornwalls bietet unglaubliche Ausblicke und man sollte jede Menge Zwischenstopps und viel Zeit einplanen um diese auch gebührend zu genießen. Die Fahrt gibt einen beeindruckenden Einblick in die Minenvergangenheit Cornwalls. Zahlreiche Ruinen alter Zinnminen kann man unterwegs entdecken – die spektakulärste ist die Botallack Mine, die inmitten der Klippen über dem Meer thront.
Nach einem Zwischenstopp in Sennen Cove, das sich zwischen Steilküste und Meer entlang eines beliebten Surfstrandes schmiegt, geht es weiter nach Land’s End. Am südwestlichsten Punkt Großbritanniens wurde eine Art Vergnügungspark errichtet und er ist ein beliebter Touristenmagnet. Schöner und ruhiger ist es, wenn man stattdessen die Nachbarbuchten ansteuert und eine Wanderung entlang des Coast Paths unternimmt. Die Landschaft hier ist rau, wild und absolut atemberaubend.
Das Minack-Theatre
Sieben Kilometer weiter südöstlich liegt das Minack Theatre – das Theater wurde in die Felsen der Steilküste gehauen und bietet einen spektakulären Blick auf die Bühne und das Meer. Hier eine Vorstellung zu besuchen ist ein unvergessliches Erlebnis. Wenn keine Vorstellung stattfindet, kann man das Theater und den hübschen Garten mit zahlreichen exotischen Pflanzen besichtigen. Ein paar Meter weiter blickt man über Porthcurno Beach – und hat das Gefühl direkt in der Karibik gelandet zu sein. Der Sandstrand ist schneeweiß und das Meer leuchtet blau bis smaragdgrün. Perfekt für einen entspannten Tag am Strand – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.


Merry Maidens
Der Steinkreis aus der frühen bis mittleren Bronzezeit, befindet sich nur acht Kilometer vom Minack Theatre entfernt. Obwohl er sehr nahe an einer Straße liegt, ist der Ort ist wenig besucht und man findet viel Ruhe, um die Umgebung und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.
Trewidden Garden
Cornwall ist für seine herrlichen Gärten mit unzähligen exotischen Pflanzen bekannt. Der 18 Kilometer von Carbis Bay entfernte Trewidden Garden ist selten überlaufen und vermittelt echtes Dschungelfeeling. Vor allem die beeindruckenden Baumfarne ziehen die Besucher in ihren Bann. Wer den Garten in voller Blüte erleben möchte, sollte im Frühling kommen – von April bis Juni blühen Magnolien, Kamelien oder Rhododendren in leuchtenden Farben. Wie in fast allen Gärten, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, gibt es auch ein schnuckliges kleines Gartencafé, in dem hausgemachte Kuchen serviert werden.

Tremenheere Sculpture Gardens
Kaum irgendwo in Cornwall lassen sich Kunst und Natur so wunderbar vereinen wie in den Tremenheere Sculpture Gardens. Nur elf Kilometer von Carbis Bay an der Nordküste Cornwalls entfernt, hat man von hier einen traumhaften Blick über die Südküste und auf St. Michael’s Mount. Die Kunstwerke inmitten der üppigen Vegetation bieten immer wieder überraschende Entdeckungen – und wer mag, kann hier auch bestens speisen.
Godrevy
Am südlichen Ende der Bucht von Carbis Bay, etwa 14 Kilometer entfernt, liegt Godrevy. Der landschaftlich reizvolle Küstenabschnitt ist sehr beliebt bei Surfern, Badegästen und Wanderern – vereint er doch herrliche Sandstrände, Dünen, dramatische Klippenlandschaften, atemberaubende Aussichtspunkte und eine unberührte Natur, die Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen bietet. Beliebtestes Fotomotiv ist der weiße Leuchtturm, der auf einer Felseninsel vor der Landzunge den Gewalten des Atlantiks trotzt. Mit etwas Glück kann man hier auch Robben beobachten.

Die Autorin Antje Gerstenecker berichtet auf Ihrem Blog Meehr-erleben.de von ihren Reisen. Großbritannien ist dabei eines ihrer Lieblingsziele. Sowohl ihr Blog als auch ihre Cornwall-Reiseführer bieten Inspiration und Tipps für die Urlaubsplanung.