Unterwegs in Großbritannien
Photo by: VisitBritain/ Peter Kindersley

Introduction
Es gibt viele Möglichkeiten England, Schottland und Wales zu erkunden. Für die größeren Städte bieten sich öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn an, aber auch die ländlichen Regionen sind oft gut mit der Bahn oder Reisebussen zu erreichen. Hier findet ihr viele praktische Tipps für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Großbritannien.
Und für alle, die das Land lieber mit dem Auto und im eigenen Tempo erkunden möchten, haben wir hier auch ein paar Tipps und was man beim Autofahren in Großbritannien beachten muss zusammengestellt.
Bahnreisen durch Großbritannien
Zugreisen sind eine umweltfreundliche, erholsame und landschaftlich reizvolle Möglichkeit, Großbritannien zu entdecken. Das Streckennetz deckt weite Teile des Landes ab und umfasst mehr als 2.000 Bahnhöfe in England, Schottland und Wales. Züge sind eine einfache und effiziente Art zu reisen, wobei verschiedene Bahnunternehmen unterschiedliche Strecken bedienen. Mit dem National Rail Journey Planner kannst du deine Reise planen und schon bald in Brighton, Cardiff oder an einem anderen Ort sein! Die Fahrtdauer ist auch gar nicht so lang – wenn du in London in den Zug steigst, kannst du innerhalb von vier Stunden in Schottland sein.
Man kann auch leicht von Region zu Region und von Stadt zu Stadt reisen. Reisepläne und Fahrkarten sind in großen Reisebüros, bei Online-Ticketanbietern und an allen Bahnhöfen erhältlich.
Je früher man seine Fahrkarte kauft, desto mehr Geld kann man oft sparen. Und manchmal ist es sogar günstiger, zwei einzelne Fahrkarten zu kaufen als eine Hin- und Rückfahrkarte. Es lohnt sich also, dies vor der Buchung zu prüfen. Mit einem BritRail-Pass – den es exklusiv für Touristen gibt – kann man beliebig oft reisen und erhält verschiedene Rabatte. Das gibt einem die Freiheit, ganz entspannt im eigenen Tempo zu reisen.
Unterwegs in und um London
Die größte und vielfältigste Stadt Großbritanniens ist zugleich die Hauptstadt des Landes: London. Obwohl du viele Gegenden in der Innenstadt von London leicht zu Fuß erkunden kannst, wirst du zweifellos ein passendes Verkehrsmittel brauchen, um mobil zu sein. Mit dem praktischen Routenplaner von Transport for London (TfL) kannst du die schnellsten Routen in und um London finden.
Die günstigste Art, sich in London fortzubewegen, ist die Visitor Oyster Card - eine vorab bezahlte Chipkarte, die für Busse, U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Zugverbindungen innerhalb der Londoner Tarifzonen (Zonen 1 bis 6) verwendet werden kann. Du sparst dir Zeit, wenn du sie bereits vor deiner Reise bei uns im VisitBritain-Shop bestellst.
Tageskarten in Papierform (für Busse, U-Bahnen und den innerstädtischen Schienenverkehr) sind ebenfalls an allen Londoner U-Bahn-Stationen erhältlich und eignen sich gut für Kurztrips. Du kannst deine Oyster Card (im Volksmund auch Oyster genannt) in Reiseinformationszentren, an Kiosken und in Läden mit dem blauen Oyster-Symbol und an allen Bahnhöfen der Londoner U-Bahn auf- oder nachladen. Außerdem gibt es die Oyster Card App.
Kontaktlose Bankkarten, Apple Pay und Google Pay können ebenfalls im Londoner Verkehrsnetz verwendet werden. Es gibt Tagesobergrenzen. Das bedeutet, dass du an einem Tag unbegrenzt viele Fahrten unternehmen kannst und nur das Tageslimit berechnet wird. Diese Obergrenzen variieren je nach Tarifzone.
Die legendäre Londoner U-Bahn - oder auch einfach nur Tube genannt - verfügt über mehr als 270 Stationen, die alle mit dem berühmten Londoner U-Bahn-Logo gekennzeichnet sind.
Die U-Bahnen fahren täglich, außer am ersten Weihnachtstag, von etwa 5:30 Uhr bis Mitternacht. An den Wochenenden verkehren einige Linien die ganze Nacht hindurch. Auch an Sonn- und Feiertagen ist der Betrieb eingeschränkt.
Jede U-Bahn-Linie ist durch eine andere Farbe gekennzeichnet. An allen U-Bahn-Stationen gibt es farbcodierte Karten. In jedem Waggon befinden sich außerdem Karten des Zentralabschnitts des U-Bahnnetzes.
Falls du dich einmal verirrt haben solltest, wende dich an einen TfL-Mitarbeiter oder frag‘ einfach einen anderen Fahrgast - Londoner sind gerne hilfsbereit.
Weitere Informationen über die Londoner U-Bahn.
Die S-Bahnen der London Overground sowie eine Reihe traditioneller Bahnlinien verkehren ebenfalls von den großen Londoner Knotenpunkten wie Waterloo, Liverpool Street und Victoria. Von dort geht es in die Vororte Londons, insbesondere in die Gegenden im Süden Londons, die nicht mit der U-Bahn erreichbar sind.
Oyster Cards und kontaktlose Bankkarten können auf vielen Linien für die Bezahlung bis zu bestimmten Bahnhöfen (innerhalb der Londoner Tarifzonen) verwendet werden. Vergewissere dich am besten vor der Fahrt, dass dein Zielbahnhof noch innerhalb dieser Zonen liegt.
Die Busse in London gibt es in allen Formen und Größen - von Doppeldeckern über Eindecker bis hin zu traditionellen Routemaster-Bussen (mit Türen vorne, in der Mitte und hinten). Sie fahren überall in der City. Informiere dich am besten über die Busrouten mit dem praktischen Busplan von TfL.
In Londoner Bussen wird kein Bargeld angenommen - stattdessen muss man beim Einsteigen in den Bus seine Oyster Card oder eine kontaktlose Bankkarte an das Lesegerät halten. Unabhängig von der Fahrtdauer wird ein bestimmter Betrag von der Karte abgezogen. Auch Papierfahrkarten können in den Bussen verwendet werden: Man zeigt sie dem Fahrer beim Einstieg.
London hat das umfangreichste Nachtbussystem der Welt, mit einer Reihe von Bussen, die 24 Stunden am Tag verkehren. Das bedeutet, dass du bis in die frühen Morgenstunden in den Clubs feiern kannst, ohne dir Gedanken über die Heimfahrt zu machen.
Radfahren ist eine immer beliebtere und umweltfreundliche Art, sich in London fortzubewegen. Folge einfach hunderten von Radwegen in der ganzen Stadt.
Die Fahrräder von Santander Cycle können überall an Andockstationen ausgeliehen (und wieder abgegeben) werden. Inzwischen ist jedes sechste Fahrrad ein E-Bike, so dass es noch einfacher ist, von A nach B zu kommen. Einfach hingehen, bezahlen und losradeln.
Klappräder sind in allen öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt, während nicht zusammengeklappte Fahrräder nur in einigen Verkehrsmitteln zu bestimmten Zeiten mitgenommen werden können.
Die berühmten Londoner Black Cabs (offiziell heißen sie Hackney Carriages) zählen ebenso zu den Londoner Institutionen wie die roten Doppeldeckerbusse. Black Cabs sind sicher und zuverlässig, denn die Fahrer müssen sich zur Lizenzierung strengen Prüfungen unterziehen. Alle Taxis sind rollstuhlgerecht und können mit Kredit- und Debitkarten bezahlt werden. Einige haben inzwischen sogar Elektroantrieb, was das Reisen in London noch umweltfreundlicher gestaltet.
Außerhalb des Londoner Stadtzentrums gibt es weniger Black Cabs, dafür aber viele Mini-Cab-Unternehmen. Oder du suchst einfach über Apps wie Uber oder Bolt.
Obwohl es möglich ist, mit dem Auto durch London zu fahren, ist es oft die zeitaufwändigste und teuerste Art zu reisen. London ist überlastet und es werden Gebühren für die Fahrt in die Innenstadt erhoben. Die sogenannte Congestion Charge wird pro Tag erhoben und ist online zu bezahlen. Sie gilt für Autofahrer, die von Montag bis Freitag zwischen 7 Uhr und 18 Uhr und samstags, sonntags und an Feiertagen (außer an Weihnachten und Neujahr) von 12 bis 18 Uhr in die Congestion Zone fahren, wobei schwarze Taxis ausgenommen sind. Viele Fahrzeuge müssen auch dafür bezahlen, dass sie in der Ultra Low Emission Zone (ULEZ) fahren, die 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche gilt. Die Zone gilt seit kurzem für alle Londoner Stadtbezirke mit Ausnahme der M25.
Reisen durch andere britische Städte
Öffentliche Verkehrsmittel sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, sich in Großbritanniens Städten fortzubewegen. Gleichzeitig lernt man so das Leben vor Ort besser kennen.
In den meisten Städten des Vereinigten Königreichs kauft man die Fahrkarten direkt beim Busfahrer unmittelbar beim Einstieg in den Bus. Weitläufigere Gebiete wie etwa die West Midlands oder Greater Manchester haben ihre eigenen regionalen Tickets, die für alle öffentlichen Verkehrsmittel in diesem Gebiet gültig sind.
In den örtlichen Touristeninformationsbüros gibt es Fahrpläne und weitere Auskünfte, auch über Nachtbusverbindungen.
In Edinburgh, Birmingham, Sheffield, Manchester, Newcastle und Nottingham verkehren Straßenbahnen. Fahrkarten für die Tramlinien können entweder beim Zugpersonal oder an den Fahrkartenautomaten der Haltestellen gekauft werden. Weitere Informationen gibt es bei den örtlichen Touristeninformationsbüros und auf deren Websites.
Taxis und Minicabs gibt es in ganz Großbritannien. Taxistände findest du direkt vor den wichtigsten Bahnhöfen, oder du kannst sie im Voraus telefonisch bestellen. Alternativ gibt es in den Großstädten auch internationale Unternehmen wie Uber und Bolt.
Viele Straßen in der Stadt haben Radwege und sogar spezielle Ampeln. An den meisten Reisezielen kann man sich Fahrräder und zunehmend auch E-Scooter ausleihen.
Das National Cycle Network, das von Sustrans betreut wird, deckt ebenfalls viele Regionen in Großbritannien ab und bietet beschilderte Routen und Wege.
Autofahren in Großbritannien
Wenn du mit dem Auto in Großbritannien unterwegs bist, hast du die Freiheit, die atemberaubenden Landschaften, vielfältigen Städte und versteckten Küstenorte im eigenen Tempo zu erkunden. Und das umfassende Autobahnnetz macht das Reisen ganz einfach.
Du benötigst einen gültigen Führerschein und gegebenenfalls eine internationale Fahrerlaubnis.
Du musst außerdem einen Eigentumsnachweis oder einen Automietvertrag im Fahrzeug aufbewahren, ebenso wie alle Versicherungsunterlagen.
Hier gibt es weiterführende Informationen zum Autofahren in Großbritannien.
Für die besten Preise empfiehlt sich eine der vielen Preisvergleichsseiten für Mietwagen.
Du findest die Schalter der führenden Autovermietungen auf Flughäfen und in Häfen an der Küste, aber auch in den Stadtzentren und größeren Städten.
Bei allen Autoanmietungen sollte der Versicherungsschutz und die Pannenhilfe im Preis inbegriffen sein. Bei der Buchung sollte dies überprüft werden.
Für die Anmietung eines Fahrzeugs ist eine Kreditkarte erforderlich, die auf den Namen des Hauptfahrers lautet.
Bei vielen großen Autovermietungen können auch Elektrofahrzeuge gemietet werden.
Das Fahren von Elektrofahrzeugen macht das Reisen in Großbritannien nachhaltiger. Die meisten großen Autovermietungen vermieten Elektroautos. Auch beim Parken gibt es einige Vorteile, die Benzin- oder Diesel betriebene Fahrzeuge nicht haben.
Großbritannien verfügt über ein umfangreiches und wachsendes Netz an Ladestationen für Elektrofahrzeuge (EV) mit mehr als 20.000 Standorten. Es kommen laufend weitere hinzu. Einige Ladepunkte können kostenlos genutzt werden, während für andere eine App oder eine Kredit- oder Debitkarte erforderlich ist.
Nutze die App oder Website von Zap Map, um die nächstgelegenen Ladepunkte zu finden.
Die meisten Tankstellen sind Selbstbedienungstankstellen, doch die Anweisungen an der Zapfsäule sind leicht zu verstehen.
Meist bezahlst du den Kraftstoff am Schalter oder direkt an der Zapfsäule mit einer Bankkarte.
Was ist eine Clean Air Zone (CAZ) oder Low Emission Zone (LEZ)?
Um die Luftqualität in Großstädten zu verbessern, haben einige Städte in Großbritannien Clean Air Zones (CAZ) oder Low Emission Zones (LEZ) eingeführt. Für Fahrzeuge, die die Abgasnormen nicht erfüllen, kann eine Gebühr für die Einfahrt in diese Zonen erhoben werden. Welche Schadstoffklasse das eigene Auto hat, kann man dem Fahrzeugschein entnehmen oder beim Hersteller erfragen.
Umweltzonen in England
In England gibt es schon in sieben Städten Clean Air Zones (CAZ) – Bath, Birmingham, Bradford, Bristol, Portsmouth, Sheffield und Newcastle/Gateshead. Aber in Birmingham und Bristol müssen nur Autos und Motorräder zahlen, die nicht den Abgasnormen entsprechen.
Der Mindeststandard für die CAZ für Autos und Lieferwagen ist Euro 6 (für Dieselfahrzeuge) und Euro 4 (für Benzinfahrzeuge), für Motorräder ist es Euro 3.
Die Zonen gelten rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, an jedem Tag des Jahres (von Mitternacht bis Mitternacht).
Hier gibt es weitere Informationen zu den englischen Umweltzonen.
Umweltzonen in Schottland
In Schottland dürfen Autos, die die Abgasnormen nicht erfüllen, gar nicht in die Umweltzonen fahren, anders als in England. Es gibt keine tägliche Gebühr, sondern eine Strafe von 60 £ pro Tag.
Der Mindeststandard für Pkw und Lieferwagen in den schottischen Umweltzonen ist Euro 6 (für Dieselfahrzeuge) und Euro 4 (für Benzinfahrzeuge). Die Umweltzone in Glasgow gilt seit Juni 2023. Weitere Zonen in Dundee, Edinburgh und Aberdeen wurden 2024 eingeführt.
Hier gibt es weitere Informationen zu den Umweltzonen in Schottland.
Für einige mautpflichtige Straßen, Brücken und Tunnel im britischen Straßennetz musst du eine Gebühr bezahlen. Wie viel du bezahlen musst, hängt vom Ort und vom Fahrzeug ab, das du fährst.
Eine vollständige Liste der mautpflichtigen Straßen in Großbritannien findest du auf der offiziellen Website der Regierung.
Autos fahren auf der linken Straßenseite.
Die Geschwindigkeit wird in Meilen pro Stunde gemessen und die Entfernungen auf den Straßenschildern sind immer in Meilen angegeben.
Die meisten Mietwagen haben ein GPS integriert oder bieten ein Navigationssystem als Extra, aber es ist immer ratsam, auch eine Straßenkarte griffbereit zu haben.
In der Straßenverkehrsordnung (Highway Code) kann man den aktuellen Leitfaden zu allen britischen Fahrvorschriften und Verkehrsschildern nachlesen.
Die Benutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt ist verboten.
Im Straßenverkehrsnetz von Großbritannien gibt es einige kostenpflichtige Straßen, Brücken und Tunnel. Informationen zu den Mautgebühren findest du auf GOV.UK.
Busreisen durch Großbritannien
Wenn du nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hast, ist die Reise mit dem Bus eine gute Alternative zu Zug oder Auto. Nur die Fahrtzeiten können länger sein.
Wenn du weißt, wohin es gehen soll, dann plane im Voraus und buche ein Busticket bei großen Anbietern wie National Express oder Megabus. Darüber hinaus gibt es auch Bustouren zu vielen interessanten Orten. Diese Touren dauern ein paar Stunden bis zu mehreren Wochen. Zur Auswahl stehen Küstenstädte und malerische Ortschaften, historische Bauwerke und pulsierende Städte. Es empfiehlt sich, Busausflüge oder längere Busreisen bereits vor der Ankunft in Großbritannien zu buchen.
Photo by: VisitBritain/Jon Attenborough

Reisen mit dem Flugzeug in Großbritannien
Wer nur wenig Zeit hat, kann die großen Städte und einige kleinere Orte auch mit dem Flugzeug erreichen. Dies ist eine teure Option und - betrachtet man die An- bzw. Abreise zum und vom Flughafen, auch nicht immer zeitsparend.
Inlandsflüge von Großstädten wie London nach Glasgow, Edinburgh und Aberdeen dauern etwa 1 Stunde und 30 Minuten.
Reisen mit dem Boot in Großbritannien
Großbritannien verfügt über viele tausend Meilen an Binnenwasserstraßen und über Hunderte von kleinen Inseln, die entlang der Küste verstreut liegen. Viele davon können mit einem Kanalboot oder einer Fähre erkundet werden.
Du kannst Kanalboote und Narrowboats mieten oder auch an einer organisierten Bootstour teilnehmen. Weitere Informationen zu Großbritanniens Kanälen, Flüssen und Seen gibt es bei Canal & River Trust.
Fähren in Schottland verkehren zu zahlreichen Destinationen - darunter die Isle of Skye, Stornoway und Lochboisdale auf den Western Isles. Die Fährgesellschaften bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Tarife an, darunter auch Island-Hop-Pässe.
Flussfähren sind eine interessante Alternative zu den üblichen Verkehrsmitteln, wie z. B. die Fähre über den Mersey zwischen Liverpool und Birkenhead oder die London River Boats, die von Westminster nach Greenwich und noch weiter verkehren. Weitere Informationen über Fährrouten und Fahrpläne gibt es in den örtlichen Touristeninformationsbüros.
Photo by: VisitBritain/Andrew Pickett
