Wandern, Rad fahren und genießen: Die North York Moors nachhaltig erleben
Der North York Moors National Park wurden 1952 gegründet und ist damit einer der ältesten Nationalparks Großbritanniens. Dank des Status‘ als Schutzgebiet konnten großflächige Heidelandschaften und wertvolle Hochmoore erhalten werden. Doch es ging auch immer darum, den Menschen einen Ort zu bieten, an dem sie die Schönheit der Natur erleben können.
Der Nationalpark erstreckt sich über eine Breite von circa 60 Kilometer und von Nord nach Süd über 35 Kilometer. Sanfte Hügel, grüne Täler, blühende Heide, schroffe Kreidefelsen: „Die Moors“ sind ein Naturparadies und damit das so bleibt, kann man sie am besten nachhaltig bereisen. Möglichkeiten dafür gibt es viele.
1. Zu Fuß durch Hochmoorlandschaften oder die Küste entlangwandern
Mehr als 2.250 Kilometer Wanderwege hat der Nationalpark zu bieten. Der bekannteste ist der 176 Kilometer lange Cleveland Way. Er führt an drei Seiten am äußeren Rand des Nationalparks und auch über etwa 65 Kilometer an der spektakulären Küste zwischen Saltburn und Scarborough entlang. Darüber hinaus gibt es den Coast to Coast Walk, der über 300 Kilometer von der nordenglischen West- zur Ostküste verläuft und in Robin Hood’s Bay endet. Außerdem beherbergen die North York Moors etliche regionale Wanderwege wie den rund 60 Kilometer langen Esk Valley Walk, der sich auch sehr gut mit einer Zugfahrt kombinieren lässt: entweder mit der Esk Valley Railway oder mit der historischen Eisenbahn North Yorkshire Moors Railway.
2. Gemütlich radeln oder Biketour durchs Hochland
Das Radfahren ist sehr abwechslungsreich in den North York Moors. Man kann auf kleinen Wegen, auf ruhigen Landstraßen, entlang der Küste sowie mit Mountainbikes im anspruchsvollen Gelände im Hochland fahren – überall wird man mit wunderschönen Ausblicken belohnt.
Dalby Forest beherbergt Englands größtes Wanderzentrum und ist auch ein großartiger Ort, um entspanntes Radfahren auf flachem Gelände durch herrlich duftende Wälder zu genießen. Tolle Empfehlungen für „Moor to Sea“-Fahrradrouten mit verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden findest du hier.
3. In die Sterne gucken
Wie könnte man schöner und stiller entspannen als bei der Betrachtung des Sternenhimmels? Im Jahr 2020 wurden die North York Moors zum International Dark Sky Reserve erklärt. Denn aufgrund der geringen Lichtverschmutzung lassen sich die Sterne in dem dünn besiedelten Gebiet besonders gut beobachten – an manchen Stellen und bei klarem Himmel sieht man bis zu 2.000 Sterne auf einmal.
Dalby Forest ist sogar ein Dark-Sky-Discovery-Standort der Milchstraßen-Klasse, was bedeutet, dass er zu den dunkelsten Standorten des Landes gehört und die Milchstraße mit bloßem Auge sichtbar ist. In der Sternwarte finden viele Veranstaltungen rund um Sternebeobachtungen statt.
Empfehlenswert zum Sterneschauen sind auch die Orte Ravenscar an der Küste oder der Hügel Sutton Bank mit The Star Hub. Auch das Yorkshire Arboretum und die Rievaulx Terrace sind tolle Orte zum Sternegucken. Hier veranstaltet der National Trust auch manchmal Nachtwanderungen und Sternbeobachtungsevents.
Im Dark Skies friendly Network sind Anbieter und Unternehmen zu finden, die Nachtwanderungen, Kurse über Navigation, Workshops zu Astrofotografie und vieles mehr anbieten. Zweimal im Jahr finden zudem in den North York Moors Festivals rund um das Thema Sterne und Astronomie statt: im Herbst das Dark Skies Fringe Festival und im Februar das Dark Skies Festival.
Ausflugstipps für einen Urlaub in den North York Moors
4. Der Natur ganz nah: Vögel und Wale beobachten
Der Nationalpark ist ein Traum für Vogelfreunde. Moorschneehuhn, Goldregenpfeifer oder Brachvogel kommen in den Hochmooren vor. Und an der Küste kann man von den Klippen aus viele verschiedene Seevögel beobachten, darunter Basstölpel, Trottellummen, Papageientaucher, Eissturmvögel, Silbermöwen, Kormorane, Skuas und Seeschwalben.
Die Nordsee direkt vor Whitby bietet auch eine reiche Vielfalt an Meereslebewesen. Die durchziehenden Heringsschwärme im Spätsommer und Herbst locken Wale, Haie, Robben und große Seevögel an. Gerade in den letzten Jahren wurden regelmäßig Zwergwale und Große Tümmler sowie Tausende von Robben gesichtet, manchmal auch Buckelwale, Schweinswale, Weißschnabeldelfine oder Finnwale.
Inzwischen gibt es mehrere Anbieter fürs „Whale watching“, darunter:
- Yorkshire Coast Nature www.yorkshirecoastnature.co.uk/
- Whitby Whale Watching www.discoveryorkshirecoast.com/
- Whitby Coastal Cruises www.whitbycoastalcruises.com/
5. Lokale Spezialitäten: Von Kuchen bis Gin
Bei so viel Bewegung und frischer Luft darf der Genuss nicht zu kurz kommen. Nachhaltig zu reisen, bedeutet auch, regionale Spezialitäten zu probieren, in denen mit Vorliebe lokale Zutaten verarbeitet werden. The North York Moors sind als „Britain’s Capital of Cake”, also Kuchenhauptstadt, bekannt. Das Backen hat hier Tradition und in nahezu jedem Städtchen oder Dorf findet man Cafés, die hausgemachte Backwaren anbieten. Viele davon verwenden regionale Produkte und Zutaten. Wilde Heidelbeeren gedeihen bestens auf dem Moorboden, sie wachsen an niedrigen Büschen und werden in den North York Moors gern statt Blaubeeren in Muffins oder auch in Scones verwendet. Eine gewisse Berühmtheit als regionale Spezialität haben auch die Lemon Buns der Botham Bakery in Whitby erlangt, diese sollte man unbedingt probieren.
Imker gewinnen aus der blühenden Heide des Nationalparks aromatischen Honig – definitiv ein schönes Urlaubsmitbringsel. Oft wird der Honig, genau wie selbstgemachte Chutneys oder Marmeladen, in kleinen Farmshops oder auch auf Wochenmärkten angeboten. In Helmsley gibt es eine eigene Craft-Brauerei, die unter anderem auch „Helmsley Honey“-Bier braut, für das Honig aus den North York Moors verwendet wird.